Was ist Hypnose ?

 

Hypnose stammt vom griechischen Wort hypnos (Schlaf).
Durch die Hypnose wird eine hypnotische Trance induziert.
Im Rahmen der Hypnose werden dem Patienten  positive verbale Anweisungen, sog. positive Suggestionen, gegeben, die direkt auf das Unterbewusstsein wirken sollen.

 
In neuropsychologischen Untersuchungen mit bildgebender Diagnostik
 konnte gezeigt werden, dass dabei die Aktivität bestimmter Gehirnareale selektiv aktiviert wird

 Geschichte der Hypnose

Die Hypnose wurde wahrscheinlich schon in der Frühzeit des Menschen verwendet. 

„Wissenschaftlich" jedoch wurde die Hypnose um 1770 von Franz Anton Mesmer wiederentdeckt.
Im 19 Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen in Nancy (Ambroise-Augsute Liebeault
, Hippolyte Bernheim) und Paris (Jean-Martin Charcot
) führend in der Erforschung der Hypnose. 
1885 wurde Sigmund Freud (der Urvater der Psychoanalyse)
bei Jean-Martin Charcot in Paris auf die Experimente von Mesmer aufmerksam und wendete diese  Methodean, um Patienten zu behandeln. 

Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet zunächst durch Oskar Vogt, dann durch dessen Schüler Johannes Heinrich Schultz, der daraus das autogene Training entwickelte, und später durch Klaus Thomas.
Die Hypnose wurde dann wesentlich weiterentwickelt durch
Milton H. Erickson
(indirekte Hypnose). 

Milton H. Erickson begründete eine neue Form der Hypnotherapie, die heute als die modernste Form der Hypnose gilt und aus der sich weitere psychologische Methoden wie z. B. das NLP (Neurolinguistisches Programmieren) entwickelten.

Hypnotisierbarkeit

Wie stark jemand hypnotisierbar ist, spielt in der Hypnoseforschung eine zentrale Rolle.
Jedoch besteht von Mensch zu Mensch ein Unterschied im Grad der erreichten Trancetiefe, die situationsbedingt verschieden sein kann. 
Ca. zehn Prozent der Menschen sind sehr leicht hypnotisierbar.
Praktisch nicht hypnotisiert werden können oder dürfen nur rund fünf Prozent.
Blinde
oder gehörlose Menschen gelten als bedingt hypnotisierbar.

  

Anwendungsgebiet Gesundheit

Hypnotherapie

DIe Hypnose findet in der Hypnotherapie Anwendung, da ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich gut belegt. 
Mittels
Kernspinresonanztomographie (MRT) und der Elektroenzephalographie
(EEG) sind hirnphysiologische Korrelate von Trance-Zuständen klar nachgewiesen.
Der Einsatz der Hypnose in der Medizin und in der Psychotherapie ist gesetzlich geregelt. Sie ist als Hypnotherapie iwissenschaftlich fundiert und klinisch anerkannt:

Sie gehört zu den von den deutschen Krankenkassen anerkannten Leistungen und wird als Ergänzung zu vielen herkömmlichen Methoden eingesetzt.
Bereits wenige Sitzungen können deutliche Veränderung bewirken; entsprechend vielseitig werden die Hypnose und ihre Techniken in der Therapie verwendet. 

Anwendung findet sie bei 
Depressionen, Trauma, Suchtkrankheiten, Sprachstörungen, zur Steigerung des Selbstwertgefühls, zum Stressabbau oder bei Schlafstörungen
.

Da sich hinter jedem psychischen Krankheitsbild ein unerkanntes, unbewusstes (manchmal auch schwerwiegendes) Trauma verbergen kann, sollte nur ein qualifizierter, kompetenter und erfahrener Therapeut, der idealerweise über Kenntnisse der Traumatherapie verfügt, solch eine Behandlung durchführen. 

Schwere psychische Störungen oder Traumata sollten grundsätzlich nie selbst, sondern nur unter Hinzunahme eines Trauma-Therapeuten behandelt werden.