Burnout Syndrom – erst Feuer und Flamme, dann ausgebrannt!

Burnout-Syndrom (englisch to burn out: „ausbrennen“) ist ein anhaltender Zustand ausgeprägter emotionaler Erschöpfung mit reduzierter psychischer und physischer Leistungsfähigkeit.
Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt. 

Klassisch für das Burnout ist, dass konventionelle Erholung, wie Urlaub und ein freies Wochenende nicht mehr ausreichen, um sich zu regenerieren. Da sich ein Burnout-Syndrom sehr schleichend entwickelt, wird es von den Betroffenen zunächst erst einmal nicht bemerkt. Die Folge ist körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher oder privater Überlastung. Oftmals ist anhaltender Stress der Auslöser, der nach und nach alle Leistungsreserven verbraucht und der nicht bewältigt werden kann.


Wie kommt ein Burnout zustande?

Das Zwölf-Phasen-Modell nach H. Freudenberger:
  
  1. Drang, sich selbst und anderen etwas beweisen zu wollen   
  2. Verstärkter Einsatz, um besonders hohe Erwartungen zu erfüllen (bei Schwierigkeiten sich noch eiserner Anzustrengen)   
  3. Schleichende Vernachlässigung eigener Bedürfnisse und sozialer Kontakte (Mehrarbeit zu Lasten des Familienlebens)   
  4. Überspielen der inneren Probleme und Konflikte   
  5. Keine Zeit mehr für nicht-berufliche Bedürfnisse    
  6. Zunehmende Verleugnung des Problems, zunehmende Intoleranz und Geringschätzung Anderer (z.B. "Ich bin nicht gereizt!", "Meine Eheprobleme haben nichts mit der Arbeit zu tun!"   
  7. Rückzug und Vermeidung sozialer Kontakte auf ein Minimum (z.B. sich innerlich von Freundschaften/ Partnerschaften distanzieren)   
  8. Eigene Verhaltensänderungen (bestehende Konflikte  "laufen lassen"), fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit   
  9. Verlust des Gefühls für die eigene Person/Bedürfnisse (Depersonalisierung) und zu anderen, das Leben verläuft zunehmend "mechanistisch"   
  10. Innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen (Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und Drogen)   
  11. Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit 
  12. Erste Selbstmordgedanken als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs 


Professionelle Hilfe

Gemeinsam kommen wir Ihren "Kräftefressern" auf die Spur und entwicklen sinnvolle Gegenmaßnahmen.
Behandlungsschwerpunkte sind:
             

  • Ressourcen und Bewältigungsstrategien im Umgang mit Stress aufbauen und stärken.
  • Regenerieren  
    Innere Konflikte in Bezug auf Leistung reflektieren und lösen. 
  • Eine realistische und befriedigende Einschätzung der Leistungsfähigkeit.            
  • Psychische und körperliche Grenzen erkennen und akzeptieren.  


Einem Burnout vorbeugen
 
Jede Burnout-Prophylaxe beginnt mit einem ehrlichen Blick auf den aktuellen Zustand:

Welche Bescherden habe ich?
Wie sieht meine Lebenssituation aus?
Was raubt mir Energie?
Es geht um Annerkennug und Akzeptanz dessen, was ist.

Um einem Burnout vorzubeugen, könnnen Sie mit ein paar Grundregeln beginnen:

1. Essen mit Genuss – und mit Zeit
Reservieren Sie ein bisschen Zeit dafür, das tägliche Essen zu genießen – Genuss funktioniert nur, wenn man bewusst is(s)t. Also möglichst nicht nebenher lesen, fernsehen, am PC arbeiten!

2. Bewegung ist lebenserhaltend
Der gesamte Organismus, von der Funktion der Muskulatur über die Schlafregulierung bis zum Immunsystem, funktioniert am besten, wenn wir uns regelmäßig bewegen: Treppe statt Aufzug, Fahrrad statt Auto, ein täglicher Spaziergang oder jeden Morgen ein Waldlauf – wichtig ist die Regelmäßigkeit, nicht die Höchstleistung!

3. Beziehungen pflegen
Die Partnerschaft, die Familie, enge Freunde: Das sind wichtige Quellen für das persönliche Wohlbefinden. Pflegen Sie diese Quellen – reservieren Sie feste Zeiten in der Woche, die Sie zusammen mit den wichtigsten Menschen in Ihrem Leben verbringen und nehmen Sie diese Zeiten genauso wichtig wie die wichtigsten Geschäftstermine!

4. Aktiv abschalten
Schalten Sie bewusst regelmäßig ab – das Handy, den PC, das Radio, den Fernseher. Weniger Reize sind mehr und niemand muss ununterbrochen erreichbar sein!

5. Entspannen und schlafen
Schon 20 Minuten aktives Entspannen täglich sind außerordentlich wirksam zur Vorbeugung eines Burnout: Finden Sie heraus, was für Sie eine gute Entspannungsmöglichkeit ist – der Spaziergang in der Natur, eine Meditation, das bewusste Hören der Lieblingsmusik, einige Yogaübungen … es gibt viele Möglichkeiten.
Ausreichend Schlaf ist ein entscheidender Punkt, wenn Sie gesund bleiben wollen. Finden Sie heraus, wie viel Schlaf Sie brauchen, um sich wohl zu fühlen und sorgen Sie dafür, dass Sie diese Zeit auch schlafen!


Burnout-Test

Sie können den Burnout-Test hier als PDF-Datei herunterladen.

Burnout-Test

Aber beachten Sie, dass das Ergebnis sehr von Ihrer aktuellen Stimmungslage abhängt. Am besten wiederholen Sie den Test zu verschiedenen Zeitpunkten.

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